Liederkranz begeistert bei Jahreskonzert (Schwäbische Zeitung)

23.07.2005

Das Motto „Sommer, Nacht und Träume" hat viele Musikliebhaber in den Bibliothekssaal Ochsenhausen gelockt, die sich nur zu gern in diese romantische Welt entführen ließen. Der Liederkranz Ochsenhausen hatte zu diesem besonderen Konzert geladen.

Walter Gropper hatte sich von Shakespeares „Sommernachtstraum" romantisch inspirieren lassen. Eine besonders reizende Idee war, dass die Elfenkönigin Titania (Madelaine Staible) selber durch das Programm führte, assistiert von Max Hadwiger, der sich durch das reizvolle Wesen mit grünen Zweigen im Haar nicht irritieren ließ. Von den beiden erfuhren die Gäste Interessantes zur Musik und freuten sich über die vorgetragenen Texte der fremdsprachigen Lieder, zu denen der Chor eine weitere Strophe summte.

Der Liederkranz sang unterm Dirigat von Walter Gropper klangschön, wortverständlich und mit ausdrucksvoller Dynamik. Mit dem Notturno aus Mendelssohns Sommernachtstraum-Musik begann das Konzert überaus stimmungsvoll, der Chor sang ohne Text, von sonoren Celloklängen (Stefan Knüst) untermalt. Beim Elfenchor, begleitet von Daniel Roos am Flügel, konnten auch die beiden jungen Sopranistinnen Verena Gropper und Julia Bedau ihr Können zeigen. Aus der Barockzeit stammen, von Cello und Klavier begleitet, der glanzvolle Nachtigallenchor von Georg Friedrich Händel und der A-Capella-Chor „O nuit" von Jean Philippe Rameau.

Wunderschön gelangen drei Chorwerke von Johannes Brahms, „Waldesnacht", „Abendständchen" und „Der Abend", mit Sprechtexten und von Walter Gropper mit dem Klavier-„Intermezzo in A" unterlegt. Von Camille Saint-Saëns war das effektvolle Chorlied „Calme des Nuits", von W. Åhlén der romantische „Sommarpsalm" und von Jacques Offenbach die wiegende „Barcarole", bei der das Klavier die Wellen prächtig glitzern ließ.

Verena Gropper sang zwei anspruchsvolle Klavierlieder von Robert Schumann, „Lotosblume" und „Mondnacht", der Chor und die beiden Sopranistinnen erfreuten mit seinem „Zigeunerleben", und bei der „Träumerei" sang das Cello zusammen mit dem Klavier diese herrliche Melodie fast zu schnell. Überwältigend schön gelang aber Schuberts Notturno, bei dem Verena Gropper mit ihrer Violine zu Stefan Knüst, Cello, und Daniel Roos, Klavier, dazukam, und so konnte das „Trio Quadrat" hier sein Debut feiern. Das restlos begeisterte Publikum erklatschte sich eine sommerlich-frische, moderne Zugabe. Jutta Ronellenfitsch